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Andreas Kranabitl

CIO, SPAR

Andreas Kranabitl fing gleich nach dem Bundesheer (1982) im Handelskonzern Spar zu arbeiten an – und ist bis heute geblieben. Seit 2009 ist er CEO der SPAR-eigenen IT-Gesellschaft ICS. Für den ambitionierten Managing Direktor der SPAR Business Services GmbH zählen IT-Jobs in der Retail-Branche zu den spannendsten IT-Bereichen überhaupt. SPAR ICS hält europaweit bei 350 Mitarbeitern in sechs Ländern, rund 200 davon sind im Headquarter in Salzburg beschäftigt.

Seine Karriere bei Spar begann Andreas Kranabitl als Mitarbeiter im Rechenzentrum. Sein IT-Know-how erarbeitete sich der Oberösterreicher „on the job“, wobei ihn die Firma durch Trainings und Fortbildung unterstützt hat. Drei Jahre nach seinem Einstieg ist Kranabitl in die Applikationsentwickung übersiedelt, um Warenwirtschaftsapplikationen zu entwickeln. Nach weiteren zwei Jahren hat er in die Systementwicklung gewechselt. 1993 wurde Kranabitl Leiter der Systemgruppe in der konzernalen IT-Organisation mit der Verantwortung für die Systemlandschaft, 1998 kam die IT-Verantwortung für Hervis, 2000 für Interspar hinzu. Der Spar-Konzern orientierte sich im Laufe der Jahre international, und so auch die IT, wo Kranabitl zum Leiter der IT in Österreich avancierte. 2009 wurden dann die IT- Organisationen des Konzerns auf internationaler Ebene zusammengeführt – zu Spar Austria Information and Communication Services (ICS), mit Andreas Kranabitl an der Spitze. Im Vorjahr wurde die ICS Akademy ins Leben gerufen, um den IT-Mitarbeitern stets die optimalen Ausbildungsmöglichkeiten auf neuestem Wissensstand zu ermöglichen.

SPAR Österreich ist ein zu 100 Prozent in österreichischem Privatbesitz befindliches Unternehmen und beschäftigt insgesamt 77.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Unternehmen ist ein mitteleuropäischer Handelskonzern und im Lebensmittelhandel, im Sportfachhandel und im Bereich Shopping-Center tätig. 2013 erwirtschaftete SPAR an rund 2900 Standorten in Österreich und in den Ländern Italien, Ungarn, Slowenien und Kroatien einen Gesamtverkaufsumsatz von 12,94 Milliarden Euro. Die Aktivitäten des Unternehmens gliedern sich in drei Geschäftsfelder: Lebensmittelhandel (Spar), Sportfachhandel (Hervis) und Shopping-Center (SES). Die Spar Information & Communi-

cation Services (ICS) bündelt die IT-Kapazitäten aller Länder. Das ICS-Headquarter befindet sich in Salzburg. Von dort aus werden konzernweit länderübergreifende Projekte durchgeführt. An der Spitze von Spar ICS steht Andreas Kranabitl. Aktuell kümmert sich Spar ICS um knapp 10.000 User, davon über 4.400 in Österreich. Dazu kommen noch 11.000 Kassen in 2.500 Geschäften. Insgesamt stehen 1.595 Terabyte an Speicher für die 514 physischen sowie insgesamt 848 virtuellen Server bereit.

Film mit Andreas Kranabitl

Die Cloud-Strategie von SPAR

Wie der Retail-Bereich von der Wolke profitiert

Cloud-Technologie ist in der heutigen Businesswelt ein Game-Changer, der alles verändert. Nur Unternehmen, welche die damit verbundenen neuen Möglichkeiten zu nutzen wissen, werden am Markt bestehen. In international agierenden Handelskonzernen wie SPAR stehen insbesondere die Bereiche Big Data und Digital Marketing vor neuen Herausforderungen. Verantwortlich für alle IT-Leistungen im SPAR Konzern sowie für die strategische Führung der IT-Organisation ist die Information and Communication Services Gesellschaft (ICS) mit Andreas Kranabitl an der Spitze. Und dieser bestätigt: „Im Retail-Bereich wird Cloud Computing ein zunehmend wichtiges Element der generellen IT-Strategie“.

Durch die digitale Revolution und die damit verbundenen neuen Möglichkeiten in fast allen Businessbereichen verändern sich auch die Anforderungen an die Informationstechnologie dramatisch. Standen vor wenigen Jahren noch Themen wie die Beherrschung und Modernisierung der Technologie sowie Harmonisierungs- und Konsolidierungsüberlegungen im Vordergrund, verlangen heute komplexere Märkte rasches, oft globales Agieren. Die Fachbereiche in einem Konzern unterliegen dem stetigen Druck, in immer kürzeren Abständen neue Innovationen in die Märkte zu bringen, und werden so zu einem bestimmenden Treiber des IT-Business. 
Entscheidend ist daher nicht mehr, „nur“ die Infrastruktur zur Unterstützung von Geschäftsprozessen bereitzustellen, sondern auch bereichsübergreifend Projekte und neue Lösungen rasch bereitzustellen. In dieser Transformation gilt es, intern wie extern neue Herausforderungen zu bewältigen: verändertes Mindset, erweiterte Skills, neue Best Practices, adaptierte IT-Organisationen sowie neue Zusammenarbeitsmodelle mit außenstehenden Dienstleistern und Cloud-Service-Providern. Zudem müssen die IT-Entscheidungsträger die Basisinfrastruktur immer kostengünstiger bereitstellen und nehmen vermehrt die Rolle des Business-Innovators ein. 
Vor diesem Hintergrund agiert das österreichische Handelsunternehmen SPAR besonders innovativ und vorausschauend im Hinblick auf seine IT-Strategie – im Bewusstsein um die aktuelle digitale Revolution, die den globalen Markt jetzt schon nachhaltig verändert. SPAR, das im Vorjahr 60 erfolgreiche Jahre im Einzelhandel feierte, stellt sich nämlich schon seit längerem proaktiv den Herausforderungen, die auf IT-Ebene vor allem durch Big Data gegeben und noch zu erwarten sind. Denn: Der Retail-Bereich ist mehr denn je von stark steigenden Datenfluten betroffen und gleichzeitig auf kurzfristige Echtzeit-Analysen eben dieser Daten für diverse strategische Geschäftsentscheidungen angewiesen. Je rascher also Daten analysiert werden, desto besser fürs Geschäft. Im Handel heißt dies, etwa durch die Übermittlung von Kassenbon-Daten die Produktumsätze in den Filialen in Echtzeit bewerten und nachfolgende Prozesse auslösen zu können.

Herausragende Bedeutung neuer Cloud-Technologien

SPAR Österreich besitzt für die Landesgesellschaft sowie angegliederte Auslandstöchter seit 2009 ein eigenes IT-Unternehmen. Die Spar Austria Information and Communication Services Gesellschaft (ICS) wird von CIO Andreas Kranabitl geführt und erbringt IT- und Kommunikationsleistungen für Österreich, Italien, Slowenien, Ungarn, Tschechien und Kroatien. Den Grund für diese Fokussierung bringt Kranabitl auf den Punkt: „Nichts ist teurer als eine Infrastruktur, die die Geschäftsanforderungen nicht erfüllt. Wer Investitionen in ein zukunftsweisendes System scheut, wird langfristig Probleme beim Geschäftsbetrieb bekommen.“
CIO Kranabitl und sein Team setzen bei ICS schon seit Jahren auch die Vorteile von Cloud Computing erfolgreich um – nicht nur als Weiterentwicklung der Bereitstellung von IT-basierten Lösungen, sondern auch, um Kosten zu reduzieren, die eigene Agilität und Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und die Anforderungen in Bezug auf Innovation, Sicherheit, Flexibilität, Geschwindigkeit und Skalierbarkeit besser zu erfüllen. Immerhin besteht das ICS-Team aus mittlerweile rund 350 Mitarbeitern, die für ca. 10.000 User in neun Ländern arbeiten und pro Jahr mehr als 200 IT-Projekte abwickeln. SPAR CIO Kranabitl: „Cloud Computing ist eine Möglichkeit, IT Services zur Verfügung zu stellen bzw. zu nutzen. Wir verwenden eine Enterprise Collaboration aus der Cloud, ein Mobile Device. In einer Private Cloud Architektur betreiben wir verschiedene ERP und Business Lösungen für unsere internationalen Gesellschaften und Partner aus unseren zentralen Rechenzentren in Salzburg. Damit erreichen wir kurze Reaktionszeiten auf Business-Anforderungen, viele Synergieeffekte und letztendlich eine beachtliche Effizienz. Daneben beziehen wir Public Cloud Services für Business-Lösungen wie etwa die Validierung oder Beladung von Gutscheinen oder EDI Services. Cloud ist also nichts Neues und auch nichts Seltsames, sondern Bestandteil unseres IT Portfolios. Mit unserer Cloud-Kompetenz und der bereitstehenden Infrastruktur können wir schnell neue Services aufsetzten.“

Digital Marketing als „customer journey“

Nicht zuletzt im Bereich Digital Marketing bzw. E-Commerce spielt Cloud Computing bei Spar eine entscheidende Rolle: „Der Konsument ist mit uns immer mehr digital verbunden“, erklärt er CIO, „wir wollen unseren Kunden Systeme bereit stellen, die wirklich helfen, besser zu leben, bequemer und einfacher einzukaufen sowie auch neue Funktionen zur Verfügung stellen – etwa Zeitmanagement.“ Kranabitl definiert Digital Marketing auch als „customer journey“, was u.a. folgende Fragen beinhaltet: „Wie kommen die Kunden zu uns, wie agieren sie mit unseren Waren, worauf sprechen sie an?“ Betrachtet man diese „customer journey“ aus der Perspektive der IT, dann könne man nur punkten, „indem man die vier Bereiche wie Mobile beim Konsumenten, Big Data in der Analyse des Einkaufsverhaltens, Social Media und am Ende die Cloud sinnvoll verschränkt und nutzt“.
In diesem Zusammenhang rüstet Kranabitl und sein IT-Team derzeit in einem wegweisenden neuen Projekt unterschiedliche Bereiche des Unternehmens mit einer mächtigen Datenbank- und Analyse-Plattform aus. Die Vorteile der eingesetzten Technologie seien vor allem die Schnelligkeit und Flexibilität, proaktiv auf Kundenanforderungen, Trends und Bewegungen im Verkauf und auf Kundenverhalten reagieren zu können. Für SPAR sind dies klare Wettbewerbsvorteile. Kranabitl: „In der Wirtschaft haben heute jene Unternehmen die Nase vorne, die rasch Veränderungen erkennen und flexibel agieren können. Wir hätten spätestens Ende 2014 viel Geld in unser altes Businesswarehouse investieren müssen. Da war es naheliegend, gleich auf eine zukunftsorientierte Lösung zu setzen.“ Gesucht – und gefunden – wurde ein zuverlässiger Partner mit viel Erfahrung. „Wir haben uns entschlossen, die IT-Systeme nicht selbst zu betreiben“, so Kranabitl, „wir wollten aber auch nicht komplett outsoucen“. Also ging ICS eine Partnerschaft mit externen Spezialisten im eigenen Rechenzentrumsbetrieb ein. Mit Hilfe einer Unified Compute Platform sollen künftig die großen Datenmengen optimal gehandhabt werden, eine Converged-Scale-Out-Lösung soll die Zukunftssicherheit der IT-Architektur bei Spar gewährleisten. Beim externen Enterprise-Storage garantiert ein High-End-Speicher neben der Erfüllung eines klassischen Rechenzentrums wie Backups auch typische Anforderungen wie Performance, Verfügbarkeit und Skalierbarkeit – inklusive Hochverfügbarkeit und lückenlosem Betrieb. So kann das Handelsunternehmen die Vision von „Realtime Retail“ bereits heute realisieren. In Echtzeit wird mit Filialen und Mitarbeitern kommuniziert, um etwa rasch zu erkennen, wann bestimmte Waren ausverkauft sind. Ein typisches Szenario: Die Kassensysteme liefen Informationen an ein zentrales System. Daraus werden Analysen im Zehn-Minuten-Takt generiert. Wenn bei Produkten plötzlich starke Abweichungen in der Verkaufsfrequenz auftreten, kann darauf sofort reagiert werden. Wird in einer größeren Filiale z.B. ein halbe Stunde lang keine Milch verkauft, muss möglicherweise das Kühlregal nachgefüllt werden. Die Shopmitarbeiter bekommen dann entsprechende Nachrichten übermittelt. Mit der Datenanalyse sollen künftig auch Erkenntnisse über das Kaufverhalten der Kunden für Vertrieb und Marketing gewonnen werden. Kranabitl: „Den Kollegen in den Fachbereichen gefällt die Lösung. Wichtig ist aber, dass wir stets auch einen Rückhalt seitens unserer Geschäftsführung haben.“

Neue Kompetenzen der Mitarbeiter

Eine umfassende Unterstützung vom Vorstand gibt es auch in Sachen Aus- und Weiterbildung der IT-Mitarbeiter. Schließlich muss hier jeder immer am neuesten Stand sein – insbesondere bei dynamischen Technologien wie Cloud Computing. „Leider neigen wir in Österreich dazu, das Neue zuerst kritisch zu bewerten und die Probleme in den Vordergrund zu stellen. Das kann man bei Cloud und Big Data gut beobachten“, sagt Andreas Kranabitl. Die Aufgabe eines CIO sei es, diese neuen Themen ganzheitlich zu analysieren und auch die Chancen und Nutzen zu bewerten. „Dabei ist im Hinblick auf den Wettbewerb auch wichtig einzuschätzen, was passiert, wenn man Trends nicht folgt. Denn es steht fest: 90 Prozent der heutigen Cloud-Lösungen werden von professionellen, seriösen und stabilen Firmen angeboten. Wie in jeder Branche gibt es auch hier ein Risikopotenzial.“
Gerade in Österreich ist es daher wichtig, die vielfältigen Nutzen von Cloud Computing insbesondere für den Mittelstand zu verdeutlichen und sicher zu stellen. „Sonst sind wir in zehn Jahren in der Steinzeit“, so Kranabitl. „Mein Standpunkt heute ist, dass es viele Anwendungsfälle gibt, die mit Cloud Computing perfekt umgesetzt werden können und wo die Risiken überschaubar sind. In jedem Fall sind sie nicht wirklich größer als mit anderen Architekturen.“ 
Viele Dinge wird man nach Meinung des Experten ohne Cloud-Architektur künftig nicht machen können. Deshalb sind heute schon Kompetenzen erforderlich, um die richtigen Entscheidungen zu treffen und das Thema im Unternehmen professionell darzustellen. Kranabitl: „Da Cloud Computing stark die Bereiche Infrastruktur und Betrieb adressiert, benötigen wir Architekten, die das gesamte Cloud-Environment überblicken und ebenso Nutzen wie Risiken einschätzen können. Cloud-Kompetenzen werden bei uns mittelfristig Storage, Server und Betriebssystem-Know-how ersetzen.“ Neben den eigenen Mitarbeitern müssen aber auch die Geschäftspartner reif für Cloud Computing sein. „Auch hier gibt es in Österreich Handlungsbedarf, weil viele traditionelle IT-Unternehmen  das Thema noch nicht richtig verstehen oder noch nicht oben auf ihrer Prioritätenliste haben.“

Interview

„Innovatives Retail-Business ohne Cloud-Services ist unmöglich.“

Das österreichische Handelsunternehmen SPAR feierte im Vorjahr 60 erfolgreiche Jahre im Einzelhandel. Gleichzeitig stellt sich das Unternehmen vorausschauend den Herausforderungen, die auf IT-Ebene vor allem durch Big Data zu erwarten sind. Denn der Retail-Bereich sieht sich zunehmend mit stark steigenden Datenfluten konfrontiert und ist gleichzeitig auf kurzfristige Echtzeit-Analysen eben dieser Daten für diverse strategische Geschäftsentscheidungen angewiesen. In Bereichen wie diesen wird Cloud Computing ein immer wichtigeres Element der generellen IT-Strategie. KURIER sprach mit Andreas Kranabitl, dem Geschäftsführer der ICS (der IT-Gesellschaft der SPAR Österreichischen Warenhandels AG) und hier verantwortlich für alle IT-Leistungen im SPAR Konzern sowie für die strategische Führung der IT-Organisation. Mit der ICS und den rund 350 Mitarbeitern arbeitet Kranabitl und sein Team für ca. 10.000 User in neun Ländern und wickelt pro Jahr mehr als 200 IT-Projekte ab.

KURIER: In welcher Form beschäftigen Sie sich mit Cloud Computing?

Andreas Kranabitl: Wir beschäftigen uns schon seit etlichen Jahren mit dem Thema, seit es in die IT gekommen ist. Cloud Computing muss heute Bestandteil einer jeden IT Strategie sein. In unserem Haus wird es bei allen Entscheidungen und strategischen Ausrichtungen eingebunden. Wir haben seit langem schon Cloud-Services im Einsatz. Zunächst im Bereich EDI (Datenausstausch), dann beim Zahlungsverkehr sowie Gutscheinkarten, wo die ganze Validierung über Cloud-Services abgewickelt wird. Neuerdings auch im Bereich Fuhrparksteuerung und -Planung. In all diesen Entscheidungsprozessen ist hinsichtlich Datenschutz und Datensicherheit immer auch unsere Rechtsabteilung eingebunden, darüber hinaus auch der Vorstand. Somit ist die Clöoud für mich ein fixer Bestandteil der IT-Architektur und in Zukunft werden wir noch stärker in diese Richtung gehen müssen, wenn wir zeitgemäße und zukunftsorientierte Lösungen einsetzen wollen.

Warum spielt Cloud Computing gerade im Handel eine zunehmend wichtige Rolle?

Innovatives Retail-Business ohne Cloud-Services ist unmöglich. Wir befinden uns in einer Digital Business Transformation und wenn wir in sechs Jahren nicht in der Steinzeit sein wollen, dann müssen wir uns diesem Wettbewerb stellen und uns mit neuen Technologien und Modellen wie Cloud Computing auseinandersetzen. Die Cloud ist für mich ein „must have“, denn viele Dinge werde ich ohne Cloud nicht umsetzen können. Das betrifft z.B. den Bereich Social Media oder Digital Marketing – hier sehe ich einen Schwerpunkt in den nächsten fünf Jahren. Und 80 Prozent der Lösungen werden in einem Cloud-Umfeld angeboten. Auch die Anforderungen aus dem Marketing sind im Vergleich zum klassischen IT-Bereich ganz neu, hier geht es auch um das Thema „time to market“. Speziell im Marketing und E-Commerce ist der Lebenszyklus einer Lösung ein anderer als etwa im ERP-Bereich.

Warum ist Digital Marketing für einen an sich traditionellen Handelskonzern so entscheidend?

Digital Marketing ist aus zweierlei Hinsicht entscheidend: Der Konsument ist mit uns immer mehr digital verbunden. Hier haben wir etwa das Thema „the system is my friend“ aufgebracht. Das bedeutet, wir möchten Systeme für unseren Kunden bereit stellen, die wirklich helfen, besser zu leben, bequemer und einfacher einzukaufen sowie auch neue Funktionen zur Verfügung stellen – Stichwort Zeitmanagement. Die zweite Perspektive sind neue Unternehmensformen, die uns Konkurrenz machen. Der Wettbewerb ist ein komplett anderer geworden, wir reden immer stärker von E-Commerce. Hier sind wir mit Unternehmen konfrontiert, die aus heutiger Sicht noch außerhalb unserer Vorstellungen sind und darauf muss man Antworten bereit haben. 
Wir definieren Digital Marketing auch als „customer journey“ – also wie kommen die Kunden zu uns, wie agieren sie mit unseren Waren, worauf sprechen sie an. Betrachtet man diese „customer journey“ aus der Perspektive der IT, dann kann ich nur punkten, indem ich die vier Bereiche wie Mobile beim Konsumenten, Big Data in der Analyse des Einkaufsverhaltens, Social Media und am Ende die Cloud sinnvoll verschränke und nutze.

Haben Sie für Ihr Unternehmen bereits eine Cloud Strategie für die nächsten drei Jahre entwickelt?

Die Cloud Strategie unseres Unternehmens ist, Cloud Services intern konsequent auszubauen und innovative Cloud Services für unser Retail-Geschäft zu nutzen. Bestehende Systeme und Daten bleiben aber auf den existierenden Architekturen, weil wir hier noch keinen essentiellen Vorteil erkennen bzw. uns auf neue Lösungen konzentrieren.

Welche Cloud kommt in Ihrem Unternehmen bereits zum Einsatz?

Wir verwenden eine Enterprise Collaboration aus der Cloud, ein Mobile Device. In einer Private Cloud Architektur betreiben wir verschiedene ERP und Business Lösungen für unsere internationalen Gesellschaften und Partner aus unseren zentralen Rechenzentren in Salzburg. Damit erreichen wir kurze Reaktionszeiten auf Business Anforderungen, viele Synergieeffekte und letztendlich eine beachtliche Effizienz. Wir nutzen Dienstleistungen diverser Anbieter, die wir durch unsere Systeme am POS zum Kunden bringen. Mit unserer Cloud Kompetenz und der bereitstehenden Infrastruktur können wir schnell neue Services aufsetzten.

Wie gehen Sie mit den Bedenken um, die gegenüber Cloud Computing geäußert werden?

Gerade in Österreich neigen wir dazu, das Neue zuerst kritisch zu bewerten und die Probleme in den Vordergrund zu stellen. Das kann man bei Cloud und Big Data gut beobachten. Die Aufgabe eines CIO ist, diese neuen Themen ganzheitlich zu analysieren und auch die Chancen und Nutzen zu bewerten. Dabei ist im Hinblick auf den Wettbewerb auch wichtig einzuschätzen, was passiert, wenn man Trends nicht folgt. Fest steht jedenfalls: 90 Prozent der heutigen Cloud Lösungen werden von professionellen, seriösen und stabilen Firmen angeboten. Wie in jeder Branche gibt es auch hier ein Risikopotenzial. Ein Dilemma von Cloud Computing ist, dass alle sofort daran denken, ihre Unternehmensdaten in fremde, unsichere Hände zu geben. Dabei verkaufen viele Outsourcer ihre alten Lösungen jetzt eben als Cloud Services.

Wie stellen Sie sicher, dass die einzelnen Fachabteilungen wissen, in welcher Form Cloud Computing möglich bzw. untersagt ist?

Unsere interne Policy dazu lautet, dass Cloud Lösungen nicht nur von der IT, sondern auch von der Rechtsabteilung freigegeben werden müssen. Damit ist klar, dass Cloud Services einer besonderen Prüfung unterliegen und nicht ohne weiteres aufgeschaltet werden. Aber auch, dass sich das Business nach der Freigabe darauf verlassen kann, dass die jeweilige Cloud Lösung umfassend passt.

Wie stellen Sie sicher, dass die Mitarbeiter das erforderliche Know-how haben um mit Cloud Computing umgehen zu können?

Für uns ist Cloud Computing nichts seltsames oder außerirdisches. Professionelle Auswahlprozesse, Vertragsmanagement, Lieferantenmanagement, Compliance, AGB, SLA, Risikomanagement – das sind Themen, die für alle IT-Lösungen abzudecken sind. Cloud Lösungen sind eine von mehreren Varianten, die wir hier in unseren Standardprozessen und mit unseren Experten abdecken. Selbstverständlich berücksichtigen wir neue Entwicklungen in unseren Ausbildungsprogrammen und Entwicklungszielen.

Welches Anforderungsprofil braucht Ihrer Meinung nach ein neuer Mitarbeiter im IT-Bereich, damit er mit den zukünftigen Anforderungen gut umgehen kann?

Cloud Computing adressiert stark die Bereiche Infrastruktur und Betrieb. Hier brauchen wir Architekten, die das gesamte Cloud Environment überblicken und Nutzen und Risiken überschauen. Cloud-Kompetenzen werden bei uns mittelfristig Storage-, Server- und Betriebssystem-Know-how ersetzen. Daher müssen neben den eigenen Mitarbeitern auch unsere Partner reif für Cloud Computing sein. Hier gibt es in Österreich Handlungsbedarf, weil viele traditionelle IT-Unternehmen  das Thema noch nicht richtig verstehen oder noch nicht oben auf der Prioritätenliste haben.

Wie prüfen Sie die ausreichende Qualität eines potenziellen Cloud Services?

Wir haben einen Standardprozess für die Auswahl von Lösungen und Services etabliert, der auch Cloud-Lösungen abdeckt. Diese werden immer stärker angeboten – es gibt kaum ein Projekt, in dem nicht mindestens eine Cloud-Alternative vorkommt.

Was

Sie schaffen damit ein Vorbild, wie man sich der Cloud nähern kann. 

Dadurch sollen Menschen motiviert werden, sich Lösungen anzuschauen, eigenes Know-how aufzubauen und Probeläufe durchzuführen. Auf diese Weise können ungerechtfertigte Totalblockaden abgebaut werden, und ein Klima der kompetenten und kritischen Auseinandersetzung wird geschaffen. Sprich: motivierende Berichte von Leitwölfen zwingen andere Entscheider, von einem unkritischen „no go“ abzurücken.

Der ECE -Stream “Trust in Cloud” stellt Cloud Kunden und deren Staregie und Erfahrnung in Cloud migrationsprojekten vor. Dies dient dazu dass andere Unternehen von diesen Erfahrungen lernen können. Manche der Cases zeigen Untenrehmen die erst am Anfang Ihres Migrationsprojektes sind, andere jedoch stellen die Erfolge oder die Erfahrungen die gemacht wurden dar. Alle TiC geschichten unterliegen einem strengen Prinzip. Es sind keine marketing-Stories und es darf keine Produkt oder Unternehmenswerbung gemacht werden. Es geht um die Erfahrung von der andere lernen können.