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Marcus Frantz

CIO, OMV

Marcus Frantz übernahm am 1. Jänner 2013 die Position als Konzern Chief Information Officer (CIO) der OMV. Er studierte Betriebswirtschaft an den Universitäten Konstanz und Trier in Deutschland. Danach arbeitete er als Experienced Manager und Senior Berater bei unterschiedlichen internationalen Consulting-Unternehmen. 2004 kam Marcus Frantz als Head of PMO (Project Management Office) zum damaligen Service Netzwerk OMV. Während seiner Karriere bei Global Solutions bekleidete er die Positionen als Head of Business Applications, Head of Mid- & Downstream Applications, Head of Infrastructure und zuletzt Head of Business Unit IT bei Global Solutions in Wien.

Mit einem Konzernumsatz von mehr als 42 Mrd. Euro im Jahr (2013) und rund 27.000 Mitarbeitern ist die OMV AG das größte börsenorientierte Industrieunternehmen Österreichs. 1956 in Österreich gegründet hat OMV ihren Hauptsitz in Wien und ist mittlerweile in über 30 Ländern weltweit tätig. Als integriertes, internationales Öl- und Gasunternehmen setzt der Konzern auf profitables Wachstum in den drei Geschäftsbereichen Exploration & Produktion (E&P), Gas & Power (G&P) sowie Raffinerien & Marketing inklusive Petrochemie (R&M). Die OMV verfügt derzeit über rund 4.200 Tankstellen der Marken OMV, Avanti, Petrom und Petrol Ofisi und betreibt drei Raffinerien. 

Film mit Marcus Frantz

Erfolgreiche Wege in die Cloud

Der Weg in die Cloud ist für zukunftsorientierte, innovationsbewusste Unternehmen unerlässlich. Doch in jeder Organisation gestaltet sich das Procedere individuell. Für Marcus Frantz, Group-CIO des OMV-Konzerns, ist Cloud Computing jedenfalls ein zunehmend wichtiges Element der generellen IT-Strategie. Es erlaubt mehr Flexibilität, Geschwindigkeit, Sicherheit und Skalierbarkeit – und eröffnet OMV auch neue Aufgaben- und Geschäftsfelder.

Märkte, Unternehmensstrukturen, Geschäftsbeziehungen und Kommunikationswege verändern sich immer schneller. Im globalisierten Business-Bereich symbolisiert insbesondere die Cloud einen Paradigmenwechsel, der branchen- und länderübergreifend stattfindet und vielfach auch als Teil der dritten industriellen Revolution bezeichnet wird. Dazu zählt die Digitalisierung von Unternehmen, Produkten, Erzeugungsprozessen und Kundenbeziehungen ebenso wie die Nutzung und Gestaltung umfassender Services und Kommunikationsmöglichkeiten. Cloud Computing wirkt hier wie ein Katalysator, der die Erstellung und den Betrieb von IT-Systemen verändert – von einem individualisierten, handwerklichen Zugang hin zu einem industriellen und global anwendbaren.

Fest steht: Der Trend zu dynamischen und flexiblen IT-Services in Klein- und Mittelbetrieben sowie in internationalen Konzernen ist nicht mehr aufzuhalten. Dabei ist Cloud Computing nicht nur eine Weiterentwicklung der Bereitstellung von IT-basierten Lösungen, sondern wirkt sich durch reduzierte Kosten sowie erhöhte Agilität und Wettbewerbsfähigkeit auch positiv auf das Kerngeschäft der Unternehmen aus. Die zeitnahe Bereitstellung von IT-Ressourcen und IT-Services für Geschäftsbereiche ist ein klarer Wettbewerbsfaktor. Cloud-Sourcing erlaubt es, viele IT-Dienste, die für die Geschäftstätigkeit benötigt werden, als Service aus der Cloud zu beziehen. Die entscheidenden Vorteile gegenüber klassischem Outsourcing: Die Anforderungen der Unternehmen in Bezug auf Innovation, Sicherheit, Flexibilität, Geschwindigkeit und Skalierbarkeit können besser erfüllt werden. Cloud-Services erlauben Unternehmen und Organisationen, diese Fähigkeiten schneller und effizienter ihren Geschäftsbereichen und Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen, als dies früher möglich w

Cloud-Lösungen für Digital Branch Offices

Für diverse international agierende Konzerne, wie etwa die OMV, ist Cloud Computing ein immer wichtigeres Element der generellen IT-Strategie. Zwar ist OMV als globaler Player mit Standorten in u.a. Norwegen oder Neuseeland und zugleich Österreichs größtes Industrieunternehmen traditionellerweise ein zentral ausgerichteter Konzern. Den Weg in die Cloud hat es dennoch – oder gerade deshalb – bewusst gewählt und zum Teil bereits erfolgreich umgesetzt. Marcus Frantz, Group-CIO des OMV-Konzerns: „Ausgangspunkt war 2011 die Entwicklung unserer ,Cloud-Strategie‘, die damals noch stark aus der Infrastruktur heraus getrieben war. Wir nennen sie zwar ,Private Cloud‘, meinen damit aber eine Hybrid-Cloud. Dabei bedienen wir uns stark den SaaS-Ansätzen (Software as a Service), u.a. im Hinblick auf Time-to-Market. Thematisch wichtig ist natürlich alles, was in Richtung unseres Business geht, etwa seismische Themen. Hier machen wir starken Druck auf die Anbieter, damit sie die Architekturen anpassen, um aus Cloud-Umgebungen heraus solche Lösungen für uns nutzbar zu machen.“ Denn, so Frantz zum Stichwort Digital Branch Office: „Abhängig vom richtigen Umfeld und Lebenszyklus muss ich die richtige Umgebung vor Ort zur Verfügung haben und dafür brauche ich sowohl die richtige Architektur als auch die richtige Software.“ Wie wichtig hier die Mobilität von Daten ist, zeigte sich für OMV nicht zuletzt durch den Arabischen Frühling: Zu diesem Zeitpunkt hatte man Server in den Krisengebieten stehen – dadurch sei klar geworden, dass es essenziell ist, Daten nicht nur schnell zur Verfügung zu stellen, sondern diese bei Bedarf auch wieder rasch löschen zu können. Cloud Computing bildet die Basis für dieses Vorhaben. Mit Hilfe der Cloud wird Mitarbeitern die Möglichkeit gegeben werden, von überall auf alle Daten zugreifen zu können („anywhere, anytime“), also entsprechend flexibler und agiler als bisher. So gelinge der schnelle Roll-out von Niederlassungen und bei Bedarf auch ein schneller Rückzug der Mitarbeiter und Daten.

Aktuell erstellt OMV eine neue, übergreifende Cloud-Strategie, so Frantz: „Weil es nicht ausreicht, das Thema Cloud nur über die Infrastruktur zu definieren. Sie muss den künftigen Anforderungen an eine aktive Cloud-Brokerage Rechnung tragen.“ Diese Strategie will der CIO unter einem ganzheitlichen Aspekt über die gesamte Serviceebene hin definieren und den Prozess bis Jahresende abschließen. „Zudem haben wir Cloud-Checklisten definiert, die unsere Mitarbeiter, auch bei mir im Demand-Management, unterstützen, alle relevanten Aspekte zu beachten wenn sie über Cloud-Lösungen nachdenken oder mit ihnen arbeiten.“

Know-how Aufbau im Unternehmen

Cloud-Computing bedeutet für Konzerne wie OMV insbesondere auch Standardisierung in den Services, in den Applikationen und in den Prozessen – oft einhergehend mit den internen Strukturen. In der Folge wandelt sich auch die Rolle des IT-Mitarbeiters. Seine Funktion wird weder überflüssig noch sinnentleert, ganz im Gegenteil: Seine Aufgaben gewinnen zunehmend an Bedeutung, allerdings verändern sie sich nachhaltig. So wird aus einem IT-Administrator künftig eher ein IT-Servicemanager bzw. Service-Broker. Damit verbunden verändert sich auch das benötigte Know-how. Damit die einzelnen Mitarbeiter mit einer komplexen Sourcing-Beziehung wie Cloud Computing effektiv umgehen können (also auch Bereiche wie Auswahl des Anbieters, Vertragsgestaltung oder Service Level Agreements-Management), braucht es gezielte Aus- und Fortbildungsmaßnahmen ebenso wie eine transparente Wissenskommunikation. CIO Marcus Frantz: „Das ist mit Sicherheit eine der größten Herausforderungen, mit der man sich befassen muss. Wir machen das etwa über eine Differenzierung der einzelnen Anforderungsprofile, zudem versuchen wir die besten Trainings- und Qualifizierungsmaßnahmen anzubieten.“ Aktuell hat OMV eine „Collaborative Sourcing Function“ eingerichtet, wo ganz bewusst in Zusammenarbeit mit dem Procurement (Einkauf), mit der operativen IT und dem strategischen Sourcing an dieses Thema herangegangen wird. „Auch unsere Checklisten dienen dazu, dass die Kollegen in den Fachbereichen wissen, wie und wo sie Cloudsourcing anwenden können. Diese Prozesse sollen aber auch dazu führen, dass die Kollegen die richtigen Fragen stellen“, so Frantz. Die Mehrheit der Mitarbeiter sei sich jedenfalls bewusst, dass die Cloud Veränderungen in ihrem Tätigkeitsbereich bringen wird. „Manche versuchen die Augen davor zu verschließen, aber die Mehrheit ist offen und einige stehen den neuen Entwicklungen mit Begeisterung gegenüber und bringen sich proaktiv mit ein.“

Interview

Cloud-Computing ist kein Risiko, sondern eine Frage des bewussten Umgangs mit Daten und Prozessen.“

Für die OMV, größtes österreichisches Industrieunternehmen und globaler Konzern mit Standorten in Afrika oder Neuseeland, ist Cloud Computing ein zunehmend wichtiges Element der generellen IT-Strategie. KURIER sprach mit Marcus Frantz, Group-CIO des OMV-Konzerns und verantwortlich für 18.000 User/Clients in 25 Ländern, über technologische Entwicklungen, neue Anforderungen an Industrie und Ausbildung, über jüngste Erfahrungen anlässlich des Arabischen Frühlings und die daraus folgende Entwicklung einer neuen, übergreifenden Cloud-Strategie.

KURIER: In welcher Form beschäftigen Sie sich mit Cloud Computing?

Cloud Computing ist für uns seit geraumer Zeit ein zentrales Thema. Ausgangspunkt dabei ist unser Bestreben, ein flexibles und agiles Arbeitsumfeld zu unterstützen. Primär stehen zwei Bereiche im Vordergrund: Das eine ist das Thema Data Center, das wir künftig auf die Cloud erweitern wollen – insbesondere für die bessere Zusammenarbeit mit weiter entfernten Standorten. Das andere Thema ist das „Digital Branch Office“, wo angepasst an den Lebenszyklus einer Niederlassung die notwendigen Services vor Ort zur Verfügung stellt, diese gegebenenfalls – etwa wie im Arabischen Frühling – aber auch schnell wieder verlassen werden können, ohne dass man sich dabei Gedanken über die örtliche physische Infrastruktur machen muss.

Wo sehen Sie die entscheidenden Vorteile von Cloud Computing für Ihr Unternehmen?

Da sind wir wieder bei Flexibilität und Agilität, aber auch Geschwindigkeit, Sicherheit und Skalierbarkeit spielen für uns eine entscheidende Rolle: Cloud ist die Grundvoraussetzung, um mobile Arbeitsprozesse gestalten und durchführen zu können. Dabei brauchen wir insbesondere eine flexible Skalierbarkeit, um Leistung rasch und bedarfsgerecht nutzen und anbieten zu können. Gerade im Bereich Analytics und Informationsmanagement werden gewisse Services – z.B. predictive maintanance, Digital Oilfield oder Digital Gas Stations – erst durch das Nutzbarmachen von Cloud Services möglich. Im mobilen Bereich muss z.B. auch ein Regions-Manager, der an die Tankstelle geht, alle relevanten Informationen auf seinem Gerät zur Verfügung haben.

Wie gehen Sie mit der Vielzahl der Bedenken um, die gegenüber Cloud Computing geäußert werden? Wie erreichen Sie „Trust in Cloud“?

Unternehmenssicherheit ist für uns vorrangig, sowohl was wichtige Daten als auch was Prozesse betrifft. Cloud Computing ist per se kein Risiko. Es ist eine Frage des bewussten Umgangs mit den dahinter stehenden Daten. Zudem ist es natürlich auch eine Frage des Aufwandes, um die nötigen Sicherheitsstandards zu erreichen. Die zentralen Punkte sind ,Wie viel Risiko sind wir bereit einzugehen und wie viel Aufwand wollen wir dafür verwenden?‘ Nicht zuletzt geht es darum, sicherzustellen, dass die definierten Service-Level eingehalten und die erforderlichen Zugangsbeschränkungen umgesetzt werden.

Wie stellen Sie sicher, dass die einzelnen Fachabteilungen genau dieses Wissen haben? 

Voraussetzung ist dabei ein entsprechendes Bewusstsein bei den Mitarbeitern – also beispielsweise, um welche Daten es sich handelt und wie Informationen einzustufen sind. Danach wird die Entscheidung getroffen: Welche Daten verwalte ich selber und welche Daten kann ich über die Cloud anbieten. Der ganze Umstellungs- und Entwicklungsprozess im Hinblick auf die Cloud geht nur über Maßnahmen, die Bewusstsein schaffen – und hier muss beides, Chancen wie Risiken, eingebunden werden. Wir machen das etwa in Form von eigenen Veranstaltungen, bei denen unsere Sicherheitsmaßnahmen vorgestellt und erklärt werden, sowie über entsprechende Cloud-Checklisten aus unserer Enterprise Architektur. Dadurch soll über gezielte Fragestellungen beim jeweiligen Geschäftsbereich das Bewusstsein geschärft werden.

Welches Anforderungsprofil braucht demzufolge ein neuer IT-Mitarbeiter, in dessen Aufgabenbereich künftig all diese Cloud Computing-Themen fallen? 

Mitarbeiter, die sich bei uns gezielt mit Cloud-Themen befassen, müssen im Vergleich zu heute künftig definitiv ein erweitertes Anforderungsprofil abdecken. Es wird nicht mehr ausreichen, ,nur‘ ein guter Techniker zu sein, man muss auch Service- und Produktverständnis haben und zudem ein Cloud-Broker sein. Das bedeutet, Servicekonzepte zu entwickeln, die externe Leistungen von vornherein mit einbeziehen.

Im Übrigen ist das auch ein zentraler Punkt beim Thema Ausbildung: Der Ausbildungsmarkt muss das künftig berücksichtigen und abbilden.

Das heißt also, dass die Ausbildungsprogramme hier ergänzt werden müssen...

Ja, denn Cloud ist eine weitere Komponente des Delivery bzw. Liefer-Modells. Es ist eben nicht nur Outsourcing. Ich will beispielsweise auch bestimmte Services oder Infrastrukturen, die ich heute noch nicht habe, ergänzen. Oder das Beispiel Storage: Auf Grund der enormen Datenzuwächse ergibt sich beim Speichervolumen jedes Jahr eine Steigerung von 30 Prozent. Damit die Kosten aus dem Ruder laufen, macht eine bedarfsorientierte Ergänzung aus der Cloud Sinn. Hier wird nichts oder niemand outgesourced, es wird zum Bestehenden ergänzt.

Wie prüfen Sie die Qualität eines potenziellen Cloud-Services, bevor sie es tatsächlich einsetzen?

Wir ziehen unsere Cloud-Guidedline heran, prüfen Cloud-Services auch nach Einzelfällen, stimmen das mit den Kollegen aus den Fachabteilungen ab, prüfen die Integrierbarkeit in die eigene IT und ziehen Einkaufs- und Rechtsabteilung heran. In diesen Prozessen erwarte ich mir zusätzliche Impulse, etwa eine höhere Standardisierung – dass also viele der auftretenden Fragen automatisch beantwortet werden und hier dann grundsätzlich ein besserer Rahmen gegeben ist. 

Was

Sie schaffen damit ein Vorbild, wie man sich der Cloud nähern kann. 

Dadurch sollen Menschen motiviert werden, sich Lösungen anzuschauen, eigenes Know-how aufzubauen und Probeläufe durchzuführen. Auf diese Weise können ungerechtfertigte Totalblockaden abgebaut werden, und ein Klima der kompetenten und kritischen Auseinandersetzung wird geschaffen. Sprich: motivierende Berichte von Leitwölfen zwingen andere Entscheider, von einem unkritischen „no go“ abzurücken.

Der ECE -Stream “Trust in Cloud” stellt Cloud Kunden und deren Staregie und Erfahrnung in Cloud migrationsprojekten vor. Dies dient dazu dass andere Unternehen von diesen Erfahrungen lernen können. Manche der Cases zeigen Untenrehmen die erst am Anfang Ihres Migrationsprojektes sind, andere jedoch stellen die Erfolge oder die Erfahrungen die gemacht wurden dar. Alle TiC geschichten unterliegen einem strengen Prinzip. Es sind keine marketing-Stories und es darf keine Produkt oder Unternehmenswerbung gemacht werden. Es geht um die Erfahrung von der andere lernen können.