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Peter Garlock

CIO, Österreichische Post

Mit Anfang des Jahres 2014 übernahm Dr. Peter Garlock die Leitung der Konzern-IT bei der Österreichischen Post AG. Mit einer umfassenden internationalen Erfahrung im IT-Management, in der Transformation von Geschäftsbereichen und der Steuerung komplexer Projekte macht er das Unternehmen seither fit für die digitale Revolution, zu der auch der große, dynamische  Bereich Cloud Computing gehört. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Ausrichtung der neu aufgestellten Konzern IT und der Digitalen Business Transformation der Österreichischen Post AG. 

Der heute 44-Jährige sammelte bereits in der Ausbildungszeit als Selbstständiger umfangreiche IT-Erfahrung auf nationaler und internationaler Ebene bei den Unternehmen Thyssen und Mannesmann Demag. Nach dem Studienabschluss an der Universität Graz arbeitete der promovierte Maschinenbautechniker 16 Jahre als Top-Manager bei IBM. Begonnen hat er 1998 bei IBM Deutschland als Business Analyst und war später für den Vertrieb bei Großkunden zuständig. Mit Blue IT Services gründete Peter Garlock 2004 ein IBM Tochterunternehmen für das Outsourcing von IT-Dienstleistungen in Mittel- und Osteuropa. 2007 übernahm er bei IBM Österreich die Position des Vertriebsdirektors für namhafte Großkunden aus der Industrie, Telekommunikation und Handel. Seit 2011 war Peter Garlock für den Aufbau des neuen Unternehmensbereichs Cloud Computing verantwortlich. Der gebürtige Salzburger ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Die Österreichische Post AG ist der landesweit führende Logistik- und Postdienstleister. Zu den Hauptgeschäftsbereichen zählen die Beförderung von Briefen, Werbesendungen, Printmedien und Paketen. Das Filialnetz der Österreichischen Post zählt zu den größten Privatkundennetzen des Landes und bietet seinen Kunden in ganz Österreich Produkte und Services in den Bereichen Post, Bank und Telekommunikation. Die Österreichische Post ist zudem durch Tochterunternehmen auch in 13 europäischen Ländern mit insgesamt 55 Firmen und 24.000 Mitarbeitern vor allem in den Bereichen Paket & Logistik sowie unadressierte Sendungen tätig.

Die Österreichische Post Aktiengesellschaft wurde 1999 rechtlich verselbständigt. Sie ist die mittelbare Rechtsnachfolgerin der Geschäftszweige „Gelbe Post“ und „Postautodienst“ der ehemaligen Österreichischen Post- und Telegraphenverwaltung. Diese Geschäftszweige sind am 1. Mai 1996 bei der Teilung der Österreichischen Post- und Telegraphenverwaltung in die so genannte Gelbe Post und in die Telekom Austria entstanden. 2000 wurde der Postautodienst vom Mutterkonzern abgespalten und die Post AG konzentriert sich seitdem auf ihr Kerngeschäft. Ab Mitte 2004 wurde die Privatisierung der Österreichischen Post AG diskutiert und in weiterer Folge durchgeführt. Am 15. Mai 2006 startete der Verkauf von 41,3 Millionen Aktien der Österreichischen Post AG zum Emissionskurs von 19 €. Seit 31. Mai 2006 notiert die Aktie erstmals an der Wiener Börse. Die Österreichische Post AG ist zu 52,8 % im Besitz der ÖIAG, der Rest befindet sich im Streubesitz (15,4 % Österreich, 14,2 % Europa – exklusive Österreich, 10,4 %Großbritannien und Irland, 7 % Nordamerika und 0,2 % Rest der Welt).

Film mit Peter Garlock

Die Cloud-Strategie der Post AG

Für international agierende Unternehmen werden Cloud-Lösungen zu einer zunehmend wichtigen Komponente der generellen IT-Strategie. Bei der Österreichischen Post AG, die mit bereits 55 Firmen in 13 Ländern aktiv ist und  24.000 Mitarbeiter beschäftigt, ermöglicht der gezielte Einsatz von Cloud Computing agilere und flexiblere Infrastrukturen und damit auch eine Beschleunigung des Go to Market für neue Geschäftsideen. Dabei werden mithilfe einer Cloud-Policy und eines Cloud-Competence-Centers bei jeder neuen IT-Herausforderung relevante Cloud-Ansätze geprüft und im Hinblick auf die Nutzlast getestet. Danach wählen CIO Peter Garlock und sein IT-Team die aktuell bestmögliche Umsetzung.
Durch die zunehmende Digitalisierung verändert sich die Geschäftswelt weiterhin rasant. Die Informationstechnik ist hier einer der Haupttreiber für Innovationen, die nicht nur branchen-, sondern auch abteilungsübergreifend innerhalb eines Unternehmens stattfinden. Neue IT-Ansätze wie Cloud Computing, Big Data, Social Media und Mobilität liefern der Organisation jedenfalls strategische Mehrwerte – zu geringeren Kosten als bisher und umfassender als es einem Unternehmen im Alleingang möglich wäre. Dementsprechend stehen vor allen die IT-Verantwortlichen immer mehr unter der Anforderung, mit weniger Mitteln und Manpower mehr zu erreichen – und dies möglichst auch noch in kürzester Zeit. Dies erfordert neue Lösungen, um einen höheren strategischen Nutzen zu generieren und dabei gleichzeitig die Kosten zu senken oder zumindest angesichts zunehmender Komplexität und Internationalisierung im Rahmen zu halten. Aus diesen Gründen ist Cloud Computing heute schon überall zu finden. Zwar greifen noch wenige Unternehmen in umfangreicher Weise auf Services aus der Wolke zu, die meisten prüfen aber bereits, wo der Einsatz dieser neuen, dynamischen Technologie angesichts der eigenen Anforderungen und Pläne künftig sinnvoll wäre. Die Erwartungen sind hoch – die Cloud verspricht größere Flexibilität und niedrigere Kosten. Aber es gibt auch Bedenken: Sind meine Daten wirklich sicher? Kann ich wirklich Geld mit Cloud Computing sparen, meinen Kunden und Geschäftspartnern effektivere Services anbieten oder gar generell neue Geschäftsfelder eröffnen? Zudem nimmt das Tempo der Veränderung stetig zu – die Möglichkeiten, Dienstleister und Technologien vervielfältigen sich. Um das Beste aus den neuen IT-Möglichkeiten herauszuholen, mit den Veränderungen Schritt zu halten und die Cloud in die konzerneigene IT-Strategie ideal zu implementieren, braucht es fachkundige, innovationsbewusste IT-Manager, die den Blick für das große Ganze haben und offen für neue Methoden und Möglichkeiten sind.

Mehr Flexibilität und Agilität bei IT-Lösungen

Die Österreichische Post AG befindet sich gerade auf diesem Weg der digitalen Business-Transformation, wobei Cloud Computing eine wesentliche Komponente darstellt, bestätigt CIO Peter Garlock, der für die gesamte Konzern IT und somit auch für die Erstellung der IT-Strategie verantwortlich ist. „Mithilfe von Cloud-Services sind wir in der Lage, flexibel auf Anforderungen zu reagieren und zudem wesentlich agiler Lösungen zu produzieren.“ So wurde bei der Österreichischen Post etwa die Collaboration im Unternehmen bereits Cloud-basierend aufgebaut. Ebenso läuft das Mobile Device Management für die MobileFirst-Strategie in einer Cloud. Und auch der Betrieb einiger Business Prozesse wird auf Kundenwunsch über eine Infrastruktur-Cloud abgewickelt.
Die Motivation für den künftig noch vermehrten Einsatz von Cloud Computing bringt CIO Garlock auf den Punkt: „Das Business möchte agile und flexible Infrastrukturen. Mit der Cloud beschleunigen wir das Go to Market für unsere Geschäftsideen.“ Und das geschieht auch jenseits der Grenzen, denn: Die Österreichische Post ist heute ein international agierender Konzern in 13 Ländern, mit 55 Firmen und 24.000 Mitarbeitern. Die wichtigsten Länder sind hier neben Österreich vor allem Deutschland und die Türkei, der Geschäftsschwerpunkt liegt bei Brief-, Paketlogistik und Online Innovationen. Garlock: „Da wir in allen Ländern, wo wir aktiv sind, IT-Leistungen haben, ist es für uns normal, dass dort bzw. in der EU auch die Daten untergebracht sind. Diese Internationalität wird durch Cloud-Services unterstützt.“ Allerdings gehen hier der CIO und sein IT-Team sehr selektiv vor, „schließlich steht die Österreichische Post auch für das Briefgeheimnis“. Daher werden z. B. Adressdaten nicht in die Cloud ausgelagert. 
Damit alle IT-Mitarbeiter nach gleichen Richtlinien vorgehen und auch die Fachabteilungen einen Überblick haben, wurde konzernintern eine Cloud-Policy erarbeitet. Im Zuge der Erstellung hat der IT-Manager auch eine Klassifizierung von Dokumenten eingeführt: „Dokumente, die nicht für die Cloud gedacht sind, landen auch nicht dort. Wir differenzieren genau, was wir in die Cloud geben und was nicht“, so Garlock. Die gesamte Cloud-Strategie basiert auf den generellen Datenschutzrichtlinien der Österreichischen Post und wurde ebenso mit dem Risikodenken innerhalb des Konzerns in Einklang gebracht wie auch mit Werten wie Vertrauen, Verlässlichkeit und Sicherheit. Darüber hinaus wird anlässlich jeder neuen IT-Herausforderung anhand der Cloud-Policy überlegt, welche technischen Rahmenbedingungen ein Service aus der Cloud haben muss. So wird in einem längeren Prozess beispielsweise die Nutzlast getestet. „Garlock: „Danach entscheiden wir uns – je nach Bereich oder Projekt  – für oder gegen eine Cloud-Lösung“. Im Rahmen eines Anforderungskonzeptes werden auch die SLA und Qualitätsansprüche festgelegt, die übrigens unabhängig davon sind, ob das Service aus der Cloud kommt oder nicht. Die Service-Anforderungen sind in der Hostingpolicy und den AGBs festgelegt.

Cloud-Policy mit kompetenten Mitarbeitern

Für den gezielten Einsatz und folglich die optimale Anwendung von Cloud Computing braucht es nicht zuletzt kompetente IT-Mitarbeiter. Zum Anforderungsprofil meint Peter Garlock: „Wir suchen Mitarbeiter für alle IT Bereiche, Projektmanager, Entwickler, SLA- und Service Manager.“ Um neue Mitarbeiter in den erfahrenen Teams bestmöglich zu integrieren und um neue Ideen mit bewährten Methoden sinnvoll zu kombinieren, baut die Österreichische Post AG derzeit ein Cloud-Competence-Center auf. Hier soll u.a. das Know-how zu allen möglichen Cloud-Diensten gebündelt werden. Dabei kann es sich um Rechendienste, Transaktionen, Dokumentenverarbeitung, unkritische Datenbankanwendungen, E-Mail-Services oder einfache Verwaltungs-Aufgaben handeln. 
Wo dann tatsächlich eine Anwendung innerhalb des Konzerns angedacht wird, entscheiden die Experten jeweils in Anlehnung an die Cloud-Policy. Fest steht: Mit dem rapide wachsenden Datenvolumen steigen bei der Österreichischen Post AG nicht zuletzt die Anforderungen an Datenanalyse- und Reportingsysteme – vor allem hinsichtlich Flexibilität und Echtzeit-Fähigkeit. Der Hauptbedarf besteht hier darin, die Geschäftsprozesse (Business Warehouse-Themen) sowie Reportings und deren Verarbeitung zu beschleunigen.

Interview

Das Business möchte agile und flexible Infrastrukturen“

Auf dem Weg der digitalen Business-Transformation ist Cloud Computing eine wesentliche Komponente in innovativen, zukunftsorientierten Unternehmen. So spielt die Cloud auch in der Österreichischen Post AG, die mittlerweile in 13 Ländern mit 55 Firmen aktiv ist und 24.000 Mitarbeiter hat, eine zentrale Rolle in der IT-Strategie. Im Kurier-Interview erzählt Peter Garlock, als CIO für die gesamte Konzern IT verantwortlich, in welchen Bereichen Cloud-Services bereits eingesetzt werden, wie deren Qualität geprüft wird und warum die Österreichische Post AG neuerdings begonnen hat, ein Cloud-Competence-Center aufzubauen.

KURIER: In welcher Form beschäftigen Sie sich mit Cloud Computing?

Cloud Computing ist für uns auf dem Weg der digitalen Business-Transformation eine wesentliche Komponente. Wir sind damit in der Lage, flexibel auf Anforderungen zu reagieren und zudem wesentlich agiler Lösungen zu produzieren. So haben wir etwa die Collaboration im Unternehmen Cloud-basierend aufgebaut. Das Mobile Device Management für unsere MobileFirst Strategie läuft ebenfalls in einer Cloud. Auch der Business Prozess eines Tochterunternehmens, wird vollständig auf Kundenwunsch über eine Cloud abgewickelt.

Warum denken Sie, dass die Cloud für Ihr Unternehmen wichtig ist?

Das Business möchte agile und flexible Infrastrukturen, damit beschleunigen wir das Go to Market für unsere Geschäftsideen.

Haben Sie bereits eine konkrete Cloud-Strategie für die nächsten Jahre entwickelt?

Wir haben 2014 begonnen, eine Cloud-Policy für unsere Cloud-Strategie zu entwickeln. Bei allen IT-Themen, die neu vergeben werden, prüfen wir den sinnvollen Einsatz von Cloudansätzen, sofern das mit unseren Datenschutzrichtlinien und unserem Risikodenken in Einklang gebracht werden kann bzw. mit unseren grundsätzlichen Werten wie Vertrauen, Verlässlichkeit und Sicherheit vereinbar ist.

Wie gehen Sie mit der Vielzahl der Bedenken um, die gegenüber Cloud Computing geäußert werden?

Im Rahmen der Erstellung dieser Cloud-Policy haben wir beispielsweise eine Klassifizierung von Dokumenten eingeführt: Dokumente die nicht für die Cloud gedacht sind, landen auch nicht dort. Wir differenzieren genau, was wir in die Cloud geben und was nicht. Die Österreichische Post ein international agierender Konzern in 13 Ländern, die größten Länder neben Österreich sind Deutschland und die Türkei. Da wir in all diesen Ländern IT-Leistungen haben, ist es für uns normal, dass die Daten in diesen Ländern bzw. in der EU untergebracht sind und diese Internationalität wird durch Cloud-Services unterstützt.

Wie stellen Sie sicher, dass die einzelnen Fachabteilungen wissen, in welcher Form Cloud Computing möglich bzw. untersagt ist?

Indem wir es einfach ansprechen. Zusätzlich haben wir eine große Security-Verantwortung mit aufgebaut, die Revision eingebunden und ein eigenes Team etabliert, das sich um den Datenschutz kümmert. Mit dieser Kombination ist eine ausreichende Information der Fachabteilungen ermöglicht. 
Wie erwerben sich Ihre Mitarbeiter das erforderliche Know-how, um mit einer komplexen Sourcing Beziehung wie Cloud Computing umgehen zu können?
Wir haben ein zentrales IT-Operation Management. Dort ist die Kompetenz der SLA- und Service Manager, etwa im Bereich von SLA und Cloud-Services, gebündelt. Zudem hat die Österreichische Post begonnen, ein Cloud-Competence-Center aufzubauen und hier mischen wir erfahrene Kollegen in traditionellen Methoden mit Neuzugängen, die mit frischen Ideen aus dem Markt zu uns kommen.

Welches Anforderungsprofil brauchen künftig neue IT-Mitarbeiter im Hinblick auf Cloud Computing?

Wir suchen Mitarbeiter für alle IT Bereiche, Projektmanager, Entwickler, SLA- und Service Manager. Die Profile sind sehr vielfältig. Es ist nicht schwierig, in Österreich kompetente Mitarbeiter zu bekommen, die Qualität ist sehr hoch. In den letzten fünf Jahren hat die Österreichische Post sehr viele Innovationsprojekte gestartet, ist mit vielen neuen Themen auf den Markt gegangen. Wenn es gelingt, unsere interessanten Geschichten in diesem Bereich zu erzählen, dann ist es relativ einfach, auch die Menschen zu motivieren, zur Post zu kommen.

Wie prüfen Sie die ausreichende Qualität eines potenziellen Cloud Services?

In unserer Cloud-Policy haben wir uns überlegt welche technischen Rahmenbedingungen ein Cloud-Service haben muss. Macht beispielweise die Nutzlast für eine Cloud Sinn? Dies wird im Vorfeld entsprechend getestet. In Summe entsteht hier ein längerer Prozess, wo wir uns je nach bereich oder Projekt für oder gegen eine Cloud-Lösung entscheiden. Im Rahmen eines Anforderungskonzeptes werden auch die SLA und Qualitätsansprüche festgelegt, die unabhängig davon sind, ob das Service aus der Cloud kommt oder nicht. Die Service-Anforderungen sind in der Hostingpolicy und den AGBs festgelegt.

Was

Sie schaffen damit ein Vorbild, wie man sich der Cloud nähern kann. 

Dadurch sollen Menschen motiviert werden, sich Lösungen anzuschauen, eigenes Know-how aufzubauen und Probeläufe durchzuführen. Auf diese Weise können ungerechtfertigte Totalblockaden abgebaut werden, und ein Klima der kompetenten und kritischen Auseinandersetzung wird geschaffen. Sprich: motivierende Berichte von Leitwölfen zwingen andere Entscheider, von einem unkritischen „no go“ abzurücken.

Der ECE -Stream “Trust in Cloud” stellt Cloud Kunden und deren Staregie und Erfahrnung in Cloud migrationsprojekten vor. Dies dient dazu dass andere Unternehen von diesen Erfahrungen lernen können. Manche der Cases zeigen Untenrehmen die erst am Anfang Ihres Migrationsprojektes sind, andere jedoch stellen die Erfolge oder die Erfahrungen die gemacht wurden dar. Alle TiC geschichten unterliegen einem strengen Prinzip. Es sind keine marketing-Stories und es darf keine Produkt oder Unternehmenswerbung gemacht werden. Es geht um die Erfahrung von der andere lernen können.