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Gerhard Grün

CIO, ERBER Group

Gerhard Grün hat die HTL für Nachrichtentechnik absolviert und erste Computererfahrung mit dem User-Port Interface des Commodore 64 gesammelt. Im Jahr 1990 startete der HTL-Absolvent bei Alcatel als Servicetechniker für Nebenstellenanlagen. 1992 machte er den Schritt zu den Perlmooser Zementwerken als Systemadministrator. Fünf Jahre später wechselte er als IT-Specialist zu IBM. Doch nach weiteren fünf Jahren begann Big Blue in Österreich sich als Generalunternehmen zu positionieren und Stellen abzubauen. Also sah sich Gerhard Grün nach einem neuen Betätigungsfeld um und fand in der Erber AG das Unternehmen, das perfekt zu seinen bisherigen Erfahrungen passte. Kurz darauf übernahm er bei dem Herzogenburger Hersteller von Futterzusatzmitteln der international renommierten Marke Biomin die Leitung der IT.

Hier hat er das zunächst nationale Unternehmen mit 200 Mitarbeitern innerhalb von 11 Jahren zu einem globalen Unternehmen mit 1200 Mitarbeitern begleitet und ist heute neben der IT und deren Strategie auch für die Business Projects verantwortlich.

Die Erber Group ist eine weltweit führende Firmen Gruppe im Bereich der Lebens- und Futtermittelsicherheit, mit Schwerpunkten auf natürlichen Futteradditiven, Futter- und Lebensmittelanalytik sowie Pflanzenschutz mit Sitz in Niederösterreich (Herzogenburg, Tulln). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2013 einen Umsatz von über 200 

Millionen Euro. Die Erber Group umfasst die Biomin Holding, Romer Labs Holding, Sanphar Holding, Erber Future Business GmbH und deren Tochtergesellschaften bio-ferm GmbH und Mitterecker GmbH. Inklusive Vertriebspartnern ist die Erber Group in über 100 Ländern vertreten. Die internationale Ausrichtung und die firmeneigene Forschung und Entwicklung sind wichtige Erfolgsfaktoren für das jährliche Wachstum der Erber Group. 

Die Unternehmens Gruppe versteht sich als Expertenorganisation und ist Weltmarktführer im ursprünglichen Kerngeschäft der Mykotoxindeaktivierung. Die leistungsstarke innerbetriebliche Forschung und Entwicklung bietet die Grundlage zur Entwicklung kundenorientierter und innovativer Lösungen, was insbesondere durch gemeinsame Projekte mit renommierten Universitäten und Forschungseinrichtungen unterstützt wird. Das Unternehmen wurde 1983 als „Biomin GmbH“ von Erich und Margarete Erber in Pottenbrunn/Niederösterreich gegründet und ist bis heute ein Familienunternehmen mit inzwischen 1.200 Mitarbeitern. Weltweit betreibt Erber Group15 Produktionsstätten und 60 Vertriebseinheiten und beliefert mehr als 100 Länder mit innovativen und nachhaltigen Lösungen, um für die stetig wachsende Weltbevölkerung die Verfügbarkeit und Qualität für Futter- und Lebensmittel zu sichern. 

Die Eigentümer bekennen sich mit der Errichtung des neuen Unternehmenshauptsitzes in Getzersdorf (Erber Campus) zum Wirtschaftsstandort Österreich und legen besonderen Wert auf eine nachhaltige Standortpolitik und Unternehmensführung.

Film mit Gerhard Grün

Die Cloud-Strategie der Erber Group

Bei österreichischen Unternehmen gehören Cloud Services im Vergleich zu einigen anderen EU-Ländern noch eher selten zur generellen IT-Strategie. Nur jeder achte Betrieb nutzt die Vorteile von Cloud Computing, um dadurch seine Produktivität und sein Entwicklungspotenzial zu steigern bzw. um sich besser auf das Kerngeschäft konzentrieren zu können. Die Erber Group, ein heimischer, global agierender Futter- und Lebensmittel-Produzent, hat diesen Trend längst erkannt und bestimmte „Dienstleistungen aus der Wolke“ bereits hochrangig postiert. Themen, die dabei für den CIO Gerhard Grün im Vordergrund stehen, sind Networking und Kollaboration.

Die IT-Ressourcen von Unternehmen wandern mehr und mehr ins Netz. Für Unternehmen liegt darin die Chance, Daten und Anwendungen kostengünstig zu beziehen – unter Einhaltung der strengen Compliance- Bestimmungen. Dennoch gilt Österreich im internationalen Vergleich als Nachzügler, was die Nutzung von Cloud Computing anlangt. Nur jedes achte Unternehmen verwendet ein kostenpflichtiges Cloud Service. Am ehesten stehen große Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern (24 %) diesen IT-Diensten aufgeschlossen gegenüber. Das belegt eine im Herbst 2014 durchgeführte Erhebung der Statistik Austria. Die meisten Unternehmen (mehr als die Hälfte) verwenden Cloud Services bisher vor allem für die Datenauslagerung – als Speicherplatz für Dateien und E-Mails. Etwa ein Drittel der Cloud-Nutzer verwendet das Service für Bürosoftware. Bei kleineren Unternehmen kommen Cloud Dienste kaum zum Einsatz: Neun von zehn Betrieben mit unter 50 Beschäftigten verzichten auf eine kostenpflichtige Datenauslagerung. Die Hälfte dieser Unternehmen nennt als Grund das Sicherheitsrisiko, 43 Prozent geben an, unzureichendes Wissen zu haben. Mängel und Vorurteile wie diese sind in Österreich weit verbreitet und schränken viele Unternehmen in ihrer Produktivität und Entwicklungsfähigkeit massiv ein. Denn laut IDC-Analysten kommt die sogenannte “3rd Platform” innerhalb der IT (mit den Säulen Cloud, Mobility, Social und Big Data) derzeit in eine sehr wichtige Phase. Diese wird als “Innovation Stage” bezeichnet und ist durch eine wahre Explosion an Innovationen and neuen Technologien (Innovation Accelerators) gekennzeichnet. Wer diese Entwicklung verschläft, wird in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Markt verschwinden, so der IT-Experten und EuroCloud Österreich-Chef Tobias Höllwarth. Es gibt aber auch hierzulande weitsichtige Unternehmen und Vorreiter, die die zukunftsweisende Bedeutung solcher Innovation Accelerators wie Cloud Computing längst erkannt haben. Die Erber Group, ein österreichisches, global agierendes Unternehmen, das mit den vier Divisionen Biomin, Romer Labs, Sanphar und Future nachhaltige Zusatzprodukte für die Landwirtschaft und Analysetools für Futter- und Lebensmittel erforscht und produziert, ist einer von ihnen. Denn die IT ist in der Erber-Organisation hochrangig postiert. Themen, die dabei im Vordergrund stehen, sind Networking und Kollaboration. CIO Gerhard Grün, der neben der IT und deren Strategie auch für die Business Projects verantwortlich ist: „Wenn wir eine neue Technologie wie ,virtuelle Server‘ implementieren, lassen wir uns gerne bei der Erstellung helfen, schauen zu – und wenn alles läuft, arbeiten wir auf dieser Oberfläche weiter. Kleinere Problemchen können wir selbst lösen, bei gröberen holen wir Hilfe“. Grün ist direkt dem Vorstand für Personal, IT und Prozesse unterstellt, erhält in gewissen Gremien direkte Informationen und kann dem entsprechend auch effektiv neue Möglichkeiten darstellen. „Der Vorteil eines Familienunternehmens ist, dass schnell Entscheidungen getroffen werden. Es herrscht ein gutes Vertrauensverhältnis – was einiges beschleunigt“, so der IT-Chef.

Outsourcing auf gesharten Plattformen

Im Gegensatz zu vielen anderen österreichischen Betrieben beschäftigt sich die Erber Group schon recht lange mit Cloud Computing. Als Beispiel nennt Gerhard Grün das Hosting der Homepage, eine Recruiting-Plattform, einen FileSharing Service und den SPAM Filter. Aktuell laufen Vorbereitungen, um das ERP-System als IaaS (Infrastructure as a Service) in der Cloud zu betreiben. „Anschließend werden wir weitere Services wie Mailgateway und Collaboration andenken“, so der CIO. „Cloud ist für mich Outsourcing auf geteilten Plattformen und bringt somit neue Möglichkeiten. Konkret habe ich das Thema tiefer gehend aufgegriffen, um diese neuen Möglichkeiten im Zusammenhang mit dem Bau des Serverraumes am neuen Erber Campus zu betrachten.“ Die Anforderungen an die Daten sind dabei sehr vielfältig – u.a. müssen sie schnell, sicher, billig, dynamisch und flexibel, zugleich aber starr bzw. standardisiert sein. Grün: „Ein Data-Center für all diese Anforderungen zu bauen würde bedeuten, in das gemeinsame Vielfache investieren zu müssen. Also haben wir uns hier gezielt mit Services aus der Cloud beschäftigt“. Die daraus resultierende Cloud Strategie unseres Unternehmens zielt nun darauf ab, die beiden Extreme schnell/sicher/starr und billig/dynamisch als IaaS auszulagern und den gemischten Mittelbau selbst zu hosten.“ Zur Cloud-Strategie meint Grün: „Diese betrifft einerseits die Definition, wie wichtig diese Daten für uns sind. Müssen sie 7x24 verfügbar sein, dann reicht unsere Infrastruktur im Haus nicht aus und da benötigen wir dann einen externen Anbieter. Der umgekehrte Effekt sind Daten, die zwar wichtig sind und gesichert werden, aber eben nicht ständig verfügbar sein müssen.“

Drei wesentliche Cloud-Bereiche

Grundsätzlich teilt Gerhard Grün Cloud Computing in drei Bereiche: „Die Private Cloud, wo man sich seine Services selber hostet und entsprechend für die Infrastruktur aufkommen muss. Die Public Cloud, etwa mit Self Service Portalen im Baukastensystem, was aber den Nachteil einer oftmals fixen Standardisierung hat. Und drittens die Domestic Cloud, die lokale Anbieter bedienen. Hier gibt es ein anderes Security-Verständnis und die sind auch so flexibel, genau auf unsere Bedürfnisse eingehen zu können. So kann ich lokale Services oder z.B. shared Plattformen mit einem Data-Storage oder einem lokalen Server verknüpfen und dort meine Private Firewall platzieren, um Vernetzungen durchzuführen.“ Die Technik in der Erber Group dominiert heute als zentrales ERP (Enterprise-Resource-Planning), das alsAnwendungssoftware die bedarfsgerechte Planung und Steuerung von unternehmerischen Ressourcen umfasst (Kapital, Personal, Material, Betriebsmittel, IT-Systeme, Warenbestand, Logistik).„Die Niederlassungen greifen über Terminal Clients online darauf zu“, so der CIO. Wenn die Verbindung nicht funktioniert, müssen die Mitarbeiter ihre Zeit anderweitig effizient nutzen – auch bedingt durch die Zeitverschiebung: „Noch können wir keinen 24-Stunden-Support offerieren“, erklärt Grün. „Unsere Niederlassungen bestehen in der Regel aus rund zehn Mitarbeitern pro Standort, teilweise nur aus zwei, bis hin zu den größten Fabriken mit 30, 50 oder in Brasilien sogar bis zu 100 Mitarbeitern.“ Dabei seien die technischen Voraussetzungen nicht ideal. „In Brasilien ist die Internetleitung noch auf Holzmasten platziert“, so der IT-Manager. „Wenn jetzt, wo Kupfer teuer ist, Diebe den Mast abbrennen, um an das Kabel zu kommen, stehen wir am nächsten Tag ohne Leitung zur Fabrik da. Wir bedienen uns des reinen Internets. Das heißt, Quality of Service gibt es da nicht. Wir müssen eben versuchen, mit günstigen Techniken trotzdem gute Anbindungen zu schaffen.“

Verfügbarkeit und Unabhängigkeit

Sein zweiter IT-Fokus besteht darin, die global verstreuten Mitarbeiter zueinander zu bringen und eine enge Zusammenarbeit zu gewährleisten (u. a. mithilfe der Social Media). Dabei wird versucht, die vorhandene Umgebung weiter auszubauen – wenn nötig durch Beiziehen von Dritt-Tools: „Alles unter Bedacht, Schnittstellen zu vermeiden und möglichst zu vereinfachen – in Richtung Homogenisierung und Standardisierung“, so Grün. Was innerhalb der Erber Group keine so große Rolle spielt, sind Echtzeitinformationen: „Unser Geschäftsmodell ist nicht so zeitkritisch.“ Wichtig hingegen sei eine gut funktionierende Storage-Technologie. Grüns bisherige Erfahrung: „Je mehr Systeme ich in dem virtuellen Konzept laufen habe, desto höher ist die Ausfallsicherheit und desto mehr Ressourcen kann ich nutzen. So ist mit dem Geschmack der Hunger gekommen. Und dem Geschäft bekommt es gut.“ Durch den künftig vermehrten Einsatz von Cloud Computing erwartet sich der CIO „eine höhere Verfügbarkeit“. Hier sei nicht zuletzt die Energieversorgung ein wesentlicher Faktor. Grün: „Für die entsprechende Bereitstellung braucht man große Dieselgeneratoren, große Batterien für unterbrechungsfreie Stromversorgung“. Nachdem der neue Standort, der Erber Campus, auch ein ökonomisches und optisches Vorzeigeobjekt werden soll, wird die Verwendung von Dieselgeneratoren, auch in Bezug auf die Wartung, derzeit diskutiert. Die Idee: Cloud-Anbieter zu nutzen, die genau solche Infrastrukturen haben. Bei allen Überlegungen spielt nicht zuletzt das Thema Unabhängigkeit eine maßgebliche Rolle. „Es ist mir wichtig, dass wir auch ein eigenes Data-Center benutzen“, stellt Grün fest, „denn ich möchte eine gewisse Unabhängigkeit für wichtige Daten bei uns behalten können. Das bedeutet, wir brauchen auch interne Ressourcen, um diese Verantwortung wahrzunehmen“. In diesem Zusammenhang ist dem CIO die Unterscheidung zwischen IaaS und SaaS besonders wichtig: „SaaS bietet mehr Service, verlangt aber eine höhere Standardisierung und bedeutet eine gewisse Abhängigkeit in Bezug auf Versionierung und Datendurchgriff. Bei IaaS habe ich viel mehr Gestaltungsfreiraum, muss mich aber auch entsprechend darum kümmern.“

Generalisten innerhalb gelebter IT-Kultur

Für die Einbeziehung von IT-nahen Tools und damit auch Cloud-Diensten gibt es in der Erber Group laut Grün keine Policy, sondern eine gelebte Kultur, die die Mitarbeiter zur gezielten und sinnvollen Anwendung veranlasst. „Offene Worte, Vertrauen und gute Services verstärken diese Kultur“, so der CIO. Für die Mitarbeiter der Fachabteilungen muss es nicht nachvollziehbar sein, ob das Service inhouse oder extern gehosted wird. „Deswegen ist es wichtig, dass die IT immer involviert wird, damit das beste System und mögliche, notwendige Schnittstellen zur Verfügung gestellt werden.“ Um all diesen und künftigen Anforderungen zu entsprechen, sollten Mitarbeiter im IT Bereich vor allemGeneralisten sein, so Grün, „mit dem Wunsch nach Eigenverantwortung“. Er habe seine Mitarbeiter bis dato nicht auf IT-Kurse geschickt, sondern auf Kurse für Persönlichkeitsentwicklung. „Meine Mitarbeiter sind halbe Projektleiter, die das Unternehmen kennen und die Technik verstehen.“ Die Herausforderung dabei sei, den richtigen Bedarf zu erkennen, die richtigen Lösungen dafür zu finden und diese dann gemeinsam mit Hersteller und Fachabteilung zu implementieren und am Leben zu halten. „Ob bzw. wie viel Technik wir dabei selbst angreifen, ist von Projekt zu Projekt verschieden.“

Interview

„Outsourcing auf geteilten Plattformen bringt neue Möglichkeiten“

In Österreichs Unternehmen wird Cloud Computing noch sehr wenig eingesetzt. Nur jeder achte Betrieb nutzt die Vorteile der „Services aus der Wolke“, um dadurch seine Produktivität zu steigern und seine Entwicklungsmöglichkeiten zu erweitern. Die Erber Group allerdings, ein heimischer, global agierender Futter- und Lebensmittel-Produzent, hat die Cloud längst in die eigene IT-Strategie involviert – insbesondere in den Bereichen Networking und Kollaboration. Demnächst soll auch das ERP-System als IaaS in der Cloud betrieben werden. Welche Anforderungen die Cloud erfüllen muss und was statt einer Policy den Mitarbeitern Orientierung bietet, erklärt CIO Gerhard Grün im KURIER-Gespräch.

In welcher Form beschäftigen Sie sich mit Cloud Computing?

Cloud beschäftigt uns schon sehr lange. Aktuell bauen wir einen neuen Campus und in diesem Zusammenhang war es wichtig zu überlegen, wohin mit unseren Daten. Im Hinblick auf Data-Center plane ich nun, einige Services bewusst außer Haus zu geben. Das betrifft auch das Thema Sicherheit, was woanders vermutlich in besserer Hand liegt – dies auch in Bezug auf den neuen, eher exponierten Unternehmens-Standort. Ein weiterer Punkt ist aufgrund unserer Globalität die Vernetzung. Bereits jetzt befinden sich die meisten Nutzer unseres ERP-Systems außerhalb von Österreich und es macht daher durchaus Sinn, kürzere Wege bei den Datenverbindungen zu nutzen.

Welche Anforderungen muss hier Cloud Computing für Sie erfüllen?

Es gibt unterschiedliche Anforderungen an die Daten – schnell, sicher, billig, dynamisch, aber auch starr bzw. standardisiert. Nicht alle Daten brauchen die gleiche Qualität an Verfügbarkeit. Würde ich jetzt selber ein Data-Center designen, müsste ich zuerst das gemeinsame Vielfache von allen diesen Daten suchen, inklusive Verfügbarkeiten. Das würde zu einer Verteuerung führen. Daher entstand die Idee, gezielte Services aus der Cloud mit in Betracht zu ziehen. Hier gilt es nun, die Daten mit hoher Verfügbarkeit herauszuschälen, zu exponieren und in die Cloud zu legen. Das Gleiche betrifft dann auch Daten, die zwar eine gleich wichtige Qualität für uns haben, aber keine so hohe Verfügbarkeit brauchen.

Haben Sie für Ihr Unternehmen bereits eine Cloud Strategie entwickelt, die den Weg in die Cloud für die nächsten Jahre beschreibt?

Unterm Strich ist die Cloud Strategie unseres Unternehmens, die beiden Extreme schnell/sicher/starr und billig/dynamisch als IaaS (Infrastructure as a Service) auszulagern und den gemischten Mittelbau selbst zu hosten. Dabei teile ich die Cloud in drei Bereiche: die Private Cloud, wo man sich seine Services selber hostet und entsprechend für die Infrastruktur aufkommen muss. Die Public Cloud, etwa mit Self Service Portalen im Baukastensystem, hat aber den Nachteil einer oftmals fixen Standardisierung. Wenn wir hier spezifische Services brauchen oder Flexibilität, so ist es dann für uns als einzelnen Mittelständler unmöglich, eine entsprechende Individualität zu bekommen oder es wird zu teuer. Als drittes gibt es für mich die Domestic Cloud, die lokale Anbieter bedienen. Hier habe ich ein anderes Security-Verständnis und die sind auch flexibel, um genau auf meine Bedürfnisse eingehen zu können.

Können Sie bitte die Vorteile, die Sie daraus ziehen, skizzieren?

So kann ich z.B. lokale Services oder shared Plattformen mit einem Data-Storage oder einem lokalen Server verknüpfen und dort meine Private Firewall platzieren, um Vernetzungen durchzuführen. Auch solche Veränderungen beim Domestic-Cloud-Anbieter kosten Geld, was aber gerechtfertigt ist, weil sie genau auf meine Bedürfnisse eingehen. http://2017.eurocloud.org/Zudem habe ich die Möglichkeit diesen lokalen Anbieter zu besuchen, etwaige neue Anforderungen direkt zu besprechen – oder auch meine Daten hin zu bringen, diese rasch in die Domestic Cloud zu geben oder sie wieder abziehen.

Welche Cloud kommt in Ihrem Unternehmen bereits zum Einsatz?

In der Cloud betreiben wir als SaaS (Software as a Service) unsere Homepage, die Recruting-Plattform, einen FileSharing Service und den SPAM Filter. Aktuell laufen die Vorbereitungen, um das ERP-System als IaaS in der Cloud zu betreiben. Anschließend werden wir weitere Services wie Mailgateway und Collaboration andenken. Cloud ist für mich Outsourcing auf geteilten Plattformen und bringt somit neue Möglichkeiten. Aktuell vertiefe ich das Thema, um diese neuen Möglichkeiten im Zusammenhang mit dem Bau des Serverraumes am neuen Erber Campus zu betrachten.

Wo liegt für Sie im Hinblick auf die Cloud der wesentliche Unterschied bei SaaS und IaaS?

Der Unterschied ist, dass ich bei SaaS meine Daten an einen Dienstleister in seine Infrastruktur übergebe und nur mehr über Schnittstellen Zugang habe. Wichtig ist hier, die Datennutzung und die Sicherheit zu gewährleisten. Wir ziehen uns etwa einmal pro Monat ein Backup, um die Daten auch jederzeit bei uns verfügbar zu haben. IaaS bietet mehr Möglichkeiten, auch beim Zugriff. Da bin ich bereit, auch unser ERP-System in die Cloud zu geben, eben weil ich jederzeitigen Zugriff habe – mit der Möglichkeit, diese Daten auch wieder abzuziehen.

Wie gehen Sie mit der Vielzahl der Bedenken um, die gegenüber Cloud Computing geäußert werden?

Unabhängig von Cloud Computing müssen wir zukünftig Daten klassifizieren. Und weil wir klassifizierte Daten haben, können wir auch das Risiko für diese beurteilen und folglich entscheiden, wem wir sie anvertrauen können. Damit die einzelnen Fachabteilungen wissen, in welcher Form Cloud Computing sinnvoll ist, braucht es keine eigene Policy, sondern eine Kultur, die die Mitarbeiter veranlasst, uns für alle IT und IT-nahen Tools und damit auch Cloud-Dienste mit einzubeziehen. Offene Worte, Vertrauen und gute Services verstärken diese Kultur.

Wie stellen Sie sicher, dass die Mitarbeiter das erforderliche Know-how haben, um mit Cloud Computing umgehen zu können?

Für die Mitarbeiter der Fachabteilungen soll es nicht nachvollziehbar sein, ob das Service inhouse oder extern gehosted wird. Deswegen ist es auch wichtig, dass die IT immer involviert wird, damit das beste System und mögliche, notwendige Schnittstellen zur Verfügung gestellt werden.

Welches Anforderungsprofil braucht Ihrer Meinung nach ein neuer IT-Mitarbeiter im Hinblick auf die künftigen fachspezifischen Anforderungen?

Es braucht Generalisten mit dem Wunsch nach Eigenverantwortung. Ich habe meine Mitarbeiter bis dato nicht auf IT-Kurse geschickt sondern auf Kurse für Persönlichkeitsentwicklung. Meine Mitarbeiter sind halbe Projektleiter, die das Unternehmen kennen und die Technik verstehen. Die Herausforderung ist, den richtigen Bedarf zu erkennen, die richtigen Lösungen dafür zu finden und diese dann gemeinsam mit Hersteller und Fachabteilung zu implementieren und am Leben zu halten. Wie viel Technik wir dabei selbst angreifen oder eben auslagern, ist von Projekt zu Projekt verschieden.

Wie prüfen Sie die ausreichende Qualität eines potenziellen Cloud Services?

Neben den SLA (Service Level Agreements ist es auch wichtig, ein Access/Exit-Szenario zu haben. Die wichtigste Frage vorweg ist, wie wichtig sind die Daten für das Unternehmen und wie einfach kann ich diese Daten wieder sauber ins Unternehmen holen. Danach kommen Themen wie Security und Schnittstelle. Ist dies geklärt, können die Funktionalität oder der Preis begründen, dass wir ein Service aus der Cloud beziehen.

Was

Sie schaffen damit ein Vorbild, wie man sich der Cloud nähern kann. 

Dadurch sollen Menschen motiviert werden, sich Lösungen anzuschauen, eigenes Know-how aufzubauen und Probeläufe durchzuführen. Auf diese Weise können ungerechtfertigte Totalblockaden abgebaut werden, und ein Klima der kompetenten und kritischen Auseinandersetzung wird geschaffen. Sprich: motivierende Berichte von Leitwölfen zwingen andere Entscheider, von einem unkritischen „no go“ abzurücken.

Der ECE -Stream “Trust in Cloud” stellt Cloud Kunden und deren Staregie und Erfahrnung in Cloud migrationsprojekten vor. Dies dient dazu dass andere Unternehen von diesen Erfahrungen lernen können. Manche der Cases zeigen Untenrehmen die erst am Anfang Ihres Migrationsprojektes sind, andere jedoch stellen die Erfolge oder die Erfahrungen die gemacht wurden dar. Alle TiC geschichten unterliegen einem strengen Prinzip. Es sind keine marketing-Stories und es darf keine Produkt oder Unternehmenswerbung gemacht werden. Es geht um die Erfahrung von der andere lernen können.